Blick nach Rechts 3/05 Gezielter Anschlag Peter Nowak Jugendtreffs im Visier der Rechtsextremen. In den Morgenstunden des 23. Januar wurde auf den Jugendklub Dosto im brandenburgischen Bernau in der Nähe von Berlin ein Brandanschlag verübt. Ein Brandsatz durchschlug ein Fenster des Seminarraums. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, so dass sich die materiellen Schäden in Grenzen hielten. Doch für die Dosto-Mitarbeiter und Besucher ist der Schock groß. In einer von ihnen verfassten Pressemitteilung heißt es: "Kurz vor diesem Anschlag, am 22.1.05, inszenierte die lokale rechtsextremistische Szene eine Demonstration gegen unser Jugendprojekt. Dies war der bisher deutlichste Höhepunkt einer Reihe von Aktionen diverser Kameradschaften und rechter Cliquen, die in Flugblättern, auf Aufklebern oder in Internetseiten die Schließung, das Abbrennen oder Zerstören des Dosto forderten." Das Motto des von einem "Nationalen Bündnis Preußen" angemeldeten Aufmarsches lautete: "Gegen die Neufinanzierung des Dosto, keine Kohle für Chaoten, fördert die deutsche Jugend". Der rechte Protest entzündete sich an der Entscheidung der Bernauer Stadtverordnetenversammlung, dem Dosto den Umzug in ein größeres Gebäude zu ermöglichen. Unter den cirka 40 Teilnehmern waren Mitglieder der NPD und ihr nahe stehende Gruppen vertreten, NPD-kritische Kameradschaften aus Brandenburg blieben fern. Das Dosto ist ein in der Region rund um Berlin bekannter Treffpunkt nichtrechter Jugendlicher. "Wir haben nicht Klubs für Linke und Rechte. Wir haben nur Klubs für demokratische Jugendarbeit und die Rechten sind keine Demokraten", meinte die Referentin des Bernauer CDU-Bürgermeisters Eva-Maria Rebs. Die Dosto-Mitarbeiter sehen den Anschlag nicht isoliert. Immer wieder kommt es zu verbalen und auch tätlichen Übergriffen auf nichtrechte Jugendklubs. So wollten am 21. Januar fünf Jugendliche aus der rechten Szene Zugang zum Jugendklub Horte in Straußberg bei Berlin. Nachdem sie Hausverbot bekommen hatten, verletzte einer der Rechten eine Person mit einen Hammer. |