ND 17.05.05Castoralarm in Rossendorf Anti-AKW-Gruppen gegen Mülltransport nach Ahaus Von Peter Nowak »Castoralarm« und »Wir stellen uns quer« heißen die Parolen, garniert mit der bekannten Anti-AKW-Sonne. Dieses Mal ruft die Anti-AKW-Bewegung in das Städtchen Rossendorf bei Dresden. Dort lagern 18 Behälter mit atomaren Abfällen aus einen längst stillgelegten DDR-Forschungsreaktor. Die CDU-geführte sächsische Landesregierung will den Atommüll in das Zwischenlager Ahaus in Nordrhein-Westfalen verfrachten. Drei Transporte mit jeweils 6 Castoren sind vorgesehen, die im Zeitraum zwischen Ende Mai und Mitte Juni 2005 über die Bühne gehen sollen. Anti-AKW-Initiativen aus ganz Deutschland mobilisieren gegen diesen Transport: Bündnisse aus den Standorten von Reaktoren oder Zwischenlagern wie Ahaus, Gronau, Garching und dem Wendland aber auch Anti-AKW-Initiativen aus Dresden und Chemnitz sowie die PDS-nahe Jugendorganisation solid. Der Transport sei eine Prestigeaktion der sächsischen Landesregierung und mit unverhältnismäßigen Risiken verbunden, weil er über 600 km quer durch Deutschland führt, argumentieren die Kritiker. Die Aktivisten pochen auf das Verursacherprinzip, nach dem der Atommüll dort gelagert werden soll, wo er angefallen ist. Sie sind allerdings in der Region mit dieser Ansicht in der Minderheit. Zumal viele dort den Verursacher in der untergegangenen DDR sehen. Wie im Jahr 2001 bei den Transporten aus dem stillgelegten AKW Rheinsberg werden auch Stimmen laut, die in der Auseinandersetzung einen Ost-West-Konflikt sehen. Die Anti-AKW-Bewegung betont allerdings, dass es sich hier nicht um ein Ost-West-, sondern um ein Umweltproblem handele. www.castorstopp-dresden.de |