Blick nach Rechts 19/04Neonazis am Brandenburger Tor / NPD will durch Kreuzberg marschieren. Im Nachhinein war die Empörung in den Medien groß, als bekannt geworden war, dass am späten Abend des 25. August etwa 60 Neonazis mit Transparenten und Fahnen durch das symbolträchtige Brandenburger Tor in Berlin gezogen sind. Bevor die Polizei einschreiten konnte, waren die Rechten aber schon abgezogen und feierten den Coup später im Internet- Ein Marsch von Neonazis durch das Brandenburger Tor hatte am 29. Januar 2000 weltweit für Empörung gesorgt. Im Anschluss haben Politiker aller Parteien immer wieder versichert, sie werden nicht mehr zulassen, dass die Rechten durch das Brandenburger Tor ziehen und so im In- und Ausland für entsprechende Bilder sorgen. "Die Polizei hat sich überrumpeln lassen.", bekannte der Berliner Polizeichef Dieter Glietsch in mehreren Interviews. Dabei hatten die Rechtsextremen zuvor vor der Britischen Botschaft für die Herausgabe der Akten über den Hitlerstellvertreter Rudolf Heß demonstriert. Für die braune Szene ist Heß noch immer ein Märtyrer für die nationale Sache. Neben Angehörigen des Märkischen Heimatschutzes und der Kameradschaft Tor wurden auch Mitglieder der NPD und der in Berlin bisher inaktiven DVU unter den Demonstranten gesehen. Nicht überrascht ist die Polizei über eine von der NPD angemeldete Demonstration gegen die Islamisierung Deutschlands, auf der Thorsten Heise und Eckard Bräuniger als Redner auftreten sollen. Ursprünglich wollten sie am 11. September durch den multikulturellen Stadtteil Kreuzberg demonstrieren. "Wir schauen nicht zu, wie unsere deutsche Hauptstadt zu einer Deutsch-Freien-Zone wird. Auch Kreuzberg ist ein Teil unseres Berlins", heißt es in dem Aufruf. Mittlerweile hat die NPD die Demonstration auf den 25. September verschoben. Berlins Innensenator Ehrhard Körting hat bereits klargestellt, dass die Demonstration auf keinen Fall durch Kreuzberg führen wird. Peter Nowak |