Frankfurter Rundschau vom 3.5.03Israelische Organisation stellt Opferliste ins Internet
now BERLIN, 2. Mai. Eine Liste von 30 176 Opfern der so genannten Euthanasie ist ab sofort unter der Homepageadresse www.iaapa.org.il/claims.htm im Internet abrufbar. Die Israeli Association Against Psychiatric Assault Hagai Aviel hat sie ins Netz gestellt. Das gab der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Berlin-Brandenburg am Freitag bekannt. Bei den Opfern handelt es sich um Menschen, die die Nazis für geisteskrank erklärten und deshalb ermordeten.
Mit dem Veröffentlichen wolle man die Opfer aus der Anonymität reißen und ihnen mit den Namen ihre Würde zurückgeben, erklärte Aviel in einer Pressemitteilung. Rene Talbot vom Landesverband der Psychiatrie-Erfahrenen wies darauf hin, dass sich jetzt die Verwandten der Opfer endlich Gewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen verschaffen können. Erste Anfragen habe es schon gegeben. Er forderte eine unabhängige Kommission zu gründen, die die Namen der übrigen Euthanasieopfer ermitteln soll. Die 30176 Namen seien rund zehn Prozent der Euthanasie-Ermordeten, meinte Talbot mit Verweis auf jüngere Forschungsergebnisse. |