ND vom 30.1.01Der Geist von Davos stinkt > > Mit einem beispiellosen Polizeiaufgebot versuchten die Schweizer Behörden das World Economic Forum vor Protesten zu schützen > > > > Schon Tage vorher gab es in den Schweizer Massenmedien nur ein Thema. > Das > > Treffen des World Economic Forum (WEF) vom 25.- 28. Januar in Davos und > > die > > seit Monaten vorbereiteten vielfältigen Gegenaktionen. Die hatten in > > diesem > > Jahr eube Breite erreicht, wie noch nie in der 20jährigen Geschichte des > > WEF. > > Einst als Manager-Winterschule mit leicht esoterischen Einschlag ist es > in > > den letzten Jahren zu einem Thin Thank der Mächtigen aus Wirtschaft und > > Politik > > aus der ganzen Welt geworden. Seit mehreren Jahren haben linke Gruppen > > Gegenaktionen gestartet, die aber anfangs über die Schweiz hinaus kaum > > Ank > > Mit einem beispiellosen Polizeiaufgebot versuchten die Schweizer > Behörden > > das > > World Economic Forum vor Protesten zu schützen > > > > Schon Tage vorher gab es in den Schweizer Massenmedien nur ein Thema. > Das > > Treffen des World Economic Forum (WEF) in Davos und die seit Monaten > > vorbereiteten vielfältigen Gegenaktionen. Die waren in diesem Jahr so > > breit, > > wie noch nie in der 20jährigen Geschichte des WEF. > > Einst als Manager-Winterschule mit leicht esoterischen Einschlag war es > in > > den > > letzten Jahren zu einem Thin Thank der mächtigen aus Wirtschaft und > > Politik > > aus der ganzen Welt geworden. Seit mehreren Jahren haben linke Gruppen > > Gegenaktionen gestartet, die aber anfangs über die Schweiz hinaus kaum > > Anklang gefunden haben. > > > > Erst die im Gefolge von Seattle, Prag und Nizza weltweit erstarkten > > Globalisierungsgegner haben auch den WEF in Davos verstärkt ins > Blickfeld > > einer kritischen öffentlichkeit gebracht. > > Von kritischen Theologen über das Netzwerk Attac, bis zu > > internationalistischen und autonomen Gruppen reichte das Spektrum der > > Protestler.Am Freitag organisierte Attac im Volkshaus Zürich einen > > hochkarätigen besetzten Gegenkongress gegen den WEF. Gegen die > > Globalisierung > > des Kapitals sollte weltweite Solidarität der Unterdrückten entwickelt > > werden, > > wurde in den unterschiedlichen Beiträgen immer wieder betont. Der linke > > französische Soziologe Pierre Bourdieu und amerikanische > > Globalisierungskritiker Noam Chomsky schickten Grussworte. MIt einer > > Lifeschaltung zum internationalen Treffen von NGO und sozialen > Initiativen > > im > > brasilianischen Porto Alegre sollte der praktische Bezug zu den > weltweiten > > Kämpfen hergestellt werden. > > Doch viele wollten sich nicht auf symbolische Aktionen beschränken. Mit > > Bussen, PKWs und Zügen machten sich mehr als 3000 Menschen ins > winterliche > > Davos auf. An den Grenzen wurden zahlreiche Globalisierungsgegner aus > > Italien > > aber auch aus asiatischen und afrikanischen Ländern aufgehalten, was in > > der > > Schweizer öffentlichkeit selbst von konservativer Seite kritisiert > wurden. > > > > Schon im Vorfeld hatte die Polizei erklärt, dass niemand in den Ort > kommen > > wird und alle Protest in den Bergen verboten sind. "Jesus kommt nur bis > > Landquard" titelte der Blick, die Bildzeitung der Schweiz. Tatsächlich > war > > in > > dem kleinen Bergort, ca30 km von Davos der Demonstrationstourismus > > beendet. > > Doch verhinderten Demonstranten besetzten anschliessend für mehrere > > Stunden > > Autobahnen und Eisenbahngleise und sorgten so für ein Chaos im Autobahn- > > und > > Zugverkehr. Doch mehr als 200 Menschen gelangten nach Davos, wo sie bei > > Schneesturm und Minusgraden mehr als 2 Stunden internationalistische > > Parolen > > riefen und phantasievolle Anti-WEF-Transparente zeigten. Trotz der > kalten > > Witterung und des total friedlichen Charakters des Aufzugs, der noch > durch > > "Whe shall Overcam"-Gesänge bekräftigt wurden, setzte die Polizei > zweimal > > Wasserwerfer ein. Am Samstagabend trafen sich dann die wenigen > > Davosdemonstranten mit den vielen verhinderten Demonstranten noch einmal > > zu > > einer Protestdemonstration in Zürich. Die sichtlich überraschte Polizei > > setzte > > Gummigeschosse und CS-Gas in hohen Dosen ein. Viele Demomstranten litten > > anschliesend an Atemvbeschwerden. Mehrere Personen mussten im > Krankenhaus > > behandelt werden. Viele Protestierer drückten ihre Wut, durch den Baus > von > > Barrikaden in der Innenstadt von Zürich aus. Längere Strassenschlachten > > zwischen Demonstranten und der Polizei schlossen sich an. Am späten gab > es > > zahlreiche Festnahmen. Links aussehende Personen wurden aus > Strassenbahnen > > geholt und mussten teilweise mehrere Stunden mit gefesselten Händen an > der > > Wand stehen. > > Die Anti-WEF-Koordination, die die diesjährigen Proteste organiserte, > > sprach > > von einem Erfolg ihrer Arbeit. Besonders bedeutungsvoll sei es, dass der > > Protest aller staatlichen Bemühungen zum Trotz auch dieses Jahr wieder > auf > > den > > Strassen von Davos sichtbar wurde. Die WEF-Gegner nehmen es auch für > sich > > in > > Anspruch, in der Schweiz ein Klima geschaffen zu haben, dass es fraglich > > erscheinen lässt, ob sich die Mächtigen der Welt auch in Zukunft in > Davos > > treffen werden. So sprachen Hoteliers aus Davos i n der Fernsehsendung > > Arena, > > davon dass solche grossen Konferenzen in der Schweiz nicht mehr > > organisiert > > werden können. Ihr Widerstand ist vor allem möglichen > Einkommensverlusten > > geschuldet, die durch den Wegfall von Touristen während des WEF > entstehen > > können. Auch die Schweizer Bauern haben sich nicht in die staatliche > > Strategie > > einspannen lassen. Schweizer Politiker haben sie aufgefordert, Gülle zur > > Verfügung zu stellen, mit denen während der Proteste die Demonstranten > > beschossen werden sollten. "Wir geben unsere Gülle nicht her" war der > > allgemeine Tenor der angesprochenen Klientel. Statt dessen sorgte der > > Vorschlag selbst in konservativen Medien für Spott. "Der Geist von Davos > > stinkt nach Gülle" kalauerte der "Blick" am letzten Freitag. > > > > Peter Nowak. |